„Wenn ich dich hole“ zum angucken – Der Trailer

Wenn ich ein Buch schreibe, dann habe ich Bilder im Kopf. Nicht nur von den Landschaften, in denen sich meine Figuren bewegen, vom Wetter durch dass sie sich vielleicht gerade quälen müssen (wie in „Wenn ich dich hole“), sondern auch die Personen haben schon ein Gesicht.

Und das entsteht aus all den Menschen, die ich kenne und denen ich begegne oder begegnet bin. Da kann zum Beispiel mal eine Figur aussehen, wie mein alter Lateinlehrer, das wäre dann wohl nicht der sexy Typ, mit dem sich die Leser identifizieren würden, sondern vielleicht eine Romanfigur, auf die im laufe der Geschichte sehr gut wieder verzichtet werden kann.

Dann gibt es da diejenigen, mit denen ich möglicherweise bei einer Radiostation sehr gern zusammengearbeitet habe, mit denen ich einen tollen Urlaub hatte oder mit denen ich schon manche Flasche Wein geleert habe. Die könnten zum Beispiel die Ermittler unterstützen, weil ihnen als kluge und aufmerksame Beobachter etwas besonderes aufgefallen ist. Oder ein Polizist verliebt sich, oder eine Kommissarin hat die tollste Mutter, die man sich vorstellen kann. Kann alles passieren und manchmal erkennt sich jemand in meinen Geschichten wieder.  Übrigens haben sich auch schon Leute erkannt, die ich gar nicht gemeint habe.

Bei „Wenn ich dich hole“ habe ich in der allerersten Fassung mit den Namen meiner Familie gearbeitet. Dadurch hatte die Geschichte auch für mich etwas sehr Unheimliches, wenn zum Beispiel mein ‚Sohn‘ meinen ‚Mann‘ anrief und dabei von Gespräch zu Gespräch immer unruhiger wurde. Im fertigen Buch sind die Namen geändert, ich entschuldige mich jetzt schon bei den Zartbesaiteten, deren Sohn Lewe heißt. Und, Achtung Spoiler: Sie werden es aushalten. Versprochen.

 

 

 

 

Moin-Land

Ich komme aus dem Moin-Land.

Für Süddeutsche immer wieder erstaunlich, aber die Menschen in meiner Heimat sagen den ganzen Tag „Moin“ wenn sie sich treffen. Wer „Moin, Moin“ sagt, der wird gern als geschwätziger Tourist abgestempelt.

„Moin“ heißt übrigens nicht immer „Morgen“, so wie Sie das vielleicht den Kollegen entgegenflöten, wenn sie morgens ins Büro kommen. Laut Wikipedia gibt es „Moin“ schon mehr als 200 Jahre, daher sollten eigentlich alle wissen, wann und wo man es einsetzt, aber fragen Sie doch zum Beispiel mal bei Facebook nach, wie man diesen Gruß richtig einsetzt. Ich würde wetten, Sie bekommen von zehn  verschiedenen Freunden auch zehn verschiedene Antworten.

Laut Internetlexikon gibt es verschiedene Überlegungen dazu, woher dieses schlichte kleine Wort kommt. Einige Wissenschaftler stellen tatsächlich einen Zusammenhang zu einer Begrüßung am Morgen her, andere aber meinen, dass es vom norddeutschen „moi“ abgeleitet wird, was so viel bedeutet wie „angenehm, gut, schön“.  Bei plattmaster.de erklärt man es auch so: „“Moin Moin“ kanns den heelen Dag seggen. Ok in de Nacht. Dat kümmt dorvun, wo dat vun afkümmt. Dat kümmt vun mooi“ = scheun, good.“

In Hamburg wird „Moin“ übrigens ganz anders bewertet, als wenige Kilometer weiter in Niebüll. Und wenn Sie über die Grenze nach Dänemark fahren, dann hören Sie den Gruß auch, allerdings wird er hier zum Abschied verwendet. Alles nicht so einfach?

Doch. Sehr sogar,

Einfach grüßen. Das ist international und Freundlichkeit hat noch nie geschadet.

Mehr über „Moin“ lesen kann man natürlich auch in meinem Krimi „Wenn ich Dich hole“.