USA – wieder was gelernt

Reisen in den USA. Das heißt für viele Menschen hier: Fliegen.  Gestern durfte ich lernen, dass das doch etwas anders funktioniert als bei uns.

Früher Start von Washington D.C. nach Charlotte, Zwischenstopp auf der Reise nach Seattle. Anders als bei uns, muss für jeden Koffer bezahlt werden. Einchecken inkl. Koffer am Automaten, dann zum Mitarbeiter, der wiegt das Gepäck (und nimmt gern nochmal 100 Dollar on top, wenn der Koffer zu schwer ist) macht einen Anhänger dran und dann gibt man es bei einem anderen Mitarbeiter ab.

Auch wenn die Tickets nicht wesentlich günstiger sind als bei uns, kostet alles extra. Auch auf Flügen, die mehr als vier Stunden dauern, gibt es nur einen Keks oder ein paar Salzstangen und einen Softdrink. Essen und andere Getränke müssen bezahlt werden. Deshalb ist es auch ganz selbstverständlich, dass Pizzakartons , Sandwichboxen und Getränke mit an Bord gebracht werden. An Bord gibt es inflight-Wifi, da kann man schon gucken an welchem Gate man ankommt, wo man zum Anschlussflug hinmuss oder auch an welchem Gepäckband man auf den Koffer warten kann.

In Washington D.C. konnte der Flieger nicht starten, das führte zu einer Verspätung von einer guten Stunde. „Wir haben etwa 150 Passagiere mit Anschlussflügen an Bord, bitte lassen sie diese Gäste zuerst aussteigen.“ – diese Ansage gab es und das hat auch funktioniert. Allerdings schließen die Gates in den USA 10 Minuten vor Abflug und gewartet wird da nicht. Also bekommt man ein Stand By Ticket. In meinem Fall bedeutete das: Fünf Stunden warten auf den nächsten Flug.  Außer mir warteten dann noch 23 andere auf einen freien Platz – aussichtslos.

Also nochmal Standby für den Flug drei Stunden später. Bad weather conditions und damit viele verspätetet Flüge, da bröckelt auch die sonst so allgegenwärtige amerikanische Freundlichkeit bei den Mitarbeitern der Fluggesellschaften.

Neun Stunden auf dem Flughafen Charlotte, ich kann euch genau sagen, wo es den besten Kaffee gibt und in welchem Terminal der beste Shop ist. Immerhin musste ich mir gut überlegen, wo ich meinen 12-Dollar-Watezeit-Entschädigungsgutschein einlöse.

Es gibt einen Platz für „Hundegeschäfte“:

und der österreichische Koch Wolfgang Puck verkauft hier Snacks:

Ankunft in Charlotte 9:30, Abflug nach Seattle 18:50 – man fühlt sich wie in dem Film „Terminal“.  Gefangen in einer Schleife mit den immer gleichen Läden, Restaurants und einer Geräuschkulisse aus Gesprächen, Lautsprechermusik und Ansagen der Fluggesellschaften. Die Mitarbeiterinnen der Restaurants und Läden tragen ihre persönlichen Dinge übrigens in durchsichtigen Plastiktaschen mit sich herum (Sicherheitskontrollen).

Übrigens stört es die amerikanischen Fluggäste überhaupt nicht, wenn die Anschnallzeichen leuchten und der Kapitän den Landeanflug ankündigt, die gehen weiter auf die Toilette. Und die Dame mir spielte bis zum Aufsetzen der Maschine lustig bunte Spiele auf ihrem Laptop.

Finally Seattle.